Lippe

Rettungskräfte auf Reinholdi

Niemand sieht sie direkt, aber doch sind sie immer da, wenn man sie braucht. Die ehrenamtlichen Einsatz- und Rettungskräfte rund um den Reinholdiplatz. Abseits der schillernden Lichter von Karussells und Fahrgeschäften, haben sie ihr „Camp“ aufgeschlagen. In einem Zelt und einem Großraumcontainer sitzen rund 20 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst und sind einsatzbereit.

„EVT1 – könnt ihr das EVT2 bitte bei der Platzrunde auslösen“, schrillt es plötzlich aus einem Funkgeräte des Deutschen Roten Kreuzes. „EVT1-verstanden“, ist die kurze und knappe Antwort. Schon satteln vier Sanitäter ihren Rucksack und eilen auf das Kirmesgelände. Die Abkürzung „EVT“ steht im Sanitätsdienst für den Erstversorgungstrupp. Eine aus mindestens zwei Personen bestehende Einheit die fußläufig das Gelände bestreift und kleine Verletzungen vor Ort behandelt oder die Patienten in eine Unfallhilfsstelle bringt.

Immer wieder werden sie dabei auch von Kräften der Feuerwehr Lage unterstützt. Diese sind im Rahmen der Brandsicherheitswache immer mit mindestens sechs Personen vor Ort, damit sie, falls es zum Brandfall kommt, sofort vor Ort sind. Teilweise handeln sie aber auch präventiv. Matthias Quack ist Verantwortlicher für die Brandsicherheitswache. Seine Arbeiten fingen schon vor einigen Monaten an. Im Vorfeld einer solchen Veranstaltung erstellt die Stadt in Absprache mit dem Veranstalter sowie den Ordnungsbehörden ein Sicherheitskonzept. Dieses Jahr ist es alles etwas anders aufgestellt. Jede Bude hat eine Nummer bekommen, außerdem wurden „Straßennamen“ verteilt. Das Feuerwehrpersonal kommt aus verschiedensten Einheiten der Feuerwehr Lage. Anders sieht es beim Rettungsdienst aus.

Da kommen die Einsatzkräfte aus ganz OWL. Lage, Lemgo, Leopoldshöhe und Gütersloh sind nur einige Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes, die sich an dem Sanitätsdienst an diesem Veranstaltungsort beteiligen. Immer ein Rettungswagen und ein Krankenwagen sind vor Ort, außerdem meist zwei Erstversorgungstrupps, sowie die Einsatzleitung. An der Unfallhilfsstelle, direkt am Eingang zum Festgelände, verteilen die Einsatzkräfte den „Kinderfinder“ ein Armbändchen, auf das die Eltern ihre Telefonnummer schreiben können.

Plötzlich wird es hektisch am Montagabend auf dem Gelände der Einsatzkräfte. Eine bewusstlose Person wurde gemeldet. Die Retter sind auf alles eingestellt. Notarzt, Rettungswagenbesatzung und Brandsicherheitswache suchen zusammen mit dem Erstversorgungstrupp die Unglücksstelle auf. Professionell arbeiten die Retter von Feuerwehr und Rettung den Einsatz Hand in Hand ab. Auch der zwischenzeitlich kritische Zustand des Patienten wurde routiniert stabilisiert und der Patient einem Krankenhaus zugeführt.

„Feuerwehrtechnisch war das Wochenende eher ruhig. Wir haben lediglich den Rettungsdienst unterstützt“, erklärt Matthias Quack. Aber auch für den Rettungsdienst war Reinhold dieses Jahr etwas entspannter, als die Jahre davor. 36 Einsätze bzw. Behandlungen zählen die ehrenamtlichen Retter am Ende des Sanitätsdienstes. Auch die Feuerwehrkräfte kommen auf beachtliche 65 Stunden ehrenamtliche Einsatzdauer während des gesamten Reinholdi-Wochenendes. Diese dauerten teilweise bis in die frühen Morgenstunden.
Insgesamt ein ruhigeres Wochenende für die Einsatzkräfte als die Jahre davor- Trotzdem haben die diversen Einsätzen von Pflasterkleben bis hin zu einer Reanimation gezeigt, wie wichtig die vielen ehrenamtlichen Kräfte für Reinholdi sind.

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