Bielefeld

Wohnungsbrand wird Großeinsatz

Bielefeld. Meterhoch schlagen die Flammen aus dem Dach des Mehrfamilienhauses an der Heeper Straße in Bielefeld. „Die ersten Minuten waren sehr dramatisch“, erklärt Einsatzleiter Gordon Majewski. Gegen 22:15 Uhr wurden die Feuerwehrkräfte der Hauptwache, am Stadtholz, zum rund 900m entfernten Einsatzort alarmiert. Da direkt mehrere Anrufe in der Leitstelle eingingen, löste diese das Stichwort „Menschen leben in Gefahren – kurz MiG“ aus. Also die ersten Kräfte eintrafen, standen die fünf Personen an ihren Fenstern und schrieen um Hilfe. Flammen schlugen bereits aus den Fenstern im 3. OG. Sofort wurde die erste Drehleiter in Stellung gebracht, um die ersten Menschen zu retten. Parallel bahnten sich weitere Feuerwehrkräfte einen Weg durch das Treppenhaus, dies war aber ab dem 1.OG so stark in Brand, dass ein weiteres Vorrücken an dieser Stelle nicht möglich war. Darum wurden auf der Rückseite sogenannte Steckleitern durch die Einsatzkräfte vorgenommen, um weiter Bewohner zu retten. Aufgrund der Vielzahl an Betroffen und vermutlich Verletzten Personen wurde das Einsatzstichwort erneut erhöht und ein Massenanfall von Verletzten, sowie eine Betreuungseinheit alarmiert. In kürzester Zeit rückte so eine immense Anzahl von rund 130 Einsatzkräften zum Einsatzort aus.
Nachdem alle Personen gerettet und durch den Rettungsdienst untersucht wurden, stellte sich heraus, dass eine 61-jährige Bewohnerin schwerst verletzt wurde und Brandverletzungen erlitt. Sie wurde noch in der Nacht in eine Spezialklinik nach Dortmund gebracht. Außerdem wurden fünf leicht verletzte in das Klinikum Mitte eingeliefert.

Einsatzleiter Gordon Majewski lobte die unkomplizierte und super funktionierende Zusammenarbeit zwischen Polizei, Rettungsdienst, Freiwilliger und Berufsfeuerwehr.
„Gerade in den ersten Minuten, welche für Anwohner und Bewohner sehr emotional waren, haben uns die Kollegen der Polizei super den Rücken freigehalten. Auch das hervorragende Zusammenspiel der beruflichen und ehrenamtlichen Kräfte hat dazu beigetragen, dass wir hier keine Toten beklagen müssen. Das war für uns alle kein alltäglicher Einsatz,“ resümiert Majewski.
Nach rund 3 Stunden konnte die Feuerwehr „Feuer aus“ vermelden und die Einsatzkräfte begannen mit den Aufräumarbeiten. Ein Großteil des Gebäudes konnte die Feuerwehr nicht mehr retten, so dass rund 20 Personen über das Sozialamt der Stadt Bielefeld eine vorerst neue Bleibe zu gewiesen bekamen.
Die restlichen der rund 44 Bewohner konnten wieder in ihre Wohnungen zurück. Eine Brandwand, welche relativ mittig im Gebäude verbaut war, hatte ihre Wohnungen vor den Flammen geschützt.
Die Brandursache und die Schadenshöhe ermittelt nun die Polizei.
Einsatzleiter Majewski schätzt, dass die Feuerwehr noch bis in die morgen Stunden vor Ort bleiben wird, um eine Brandwache zu stellen. Auch ein Bauchfachberater des THW suchte die Brandstelle noch in der Nacht auf, um die Statik und eine Einsturzgefahr einzuschätzen.
Die Heeper Straße war auf Höhe des Trachtenweges bis in die Morgenstunden voll gesperrt.


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